So richten Sie Dual Boot mit Windows 10 und Linux ein: Eine vollständige Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Einrichtung eines Dual-Boot-Systems zwischen Windows 10 und Linux ist kein Hexenwerk, kann aber für Anfänger etwas einschüchternd sein. Manchmal geht etwas schief – Windows erkennt die neue Linux-Partition beispielsweise nicht oder das System bootet direkt in Windows und ignoriert GRUB komplett. Das ist ziemlich frustrierend, besonders wenn man gerne zwischen verschiedenen Betriebssystemen wechseln oder experimentieren möchte, ohne sein Hauptbetriebssystem zu gefährden. Diese Anleitung führt Sie durch einige der häufigsten Probleme und zeigt, wie Sie diese beheben, damit Ihr Dual-Boot-System reibungslos funktioniert. Nur zur Info: Das Herumspielen mit Festplattenpartitionen oder Bootloadern kann schiefgehen, wenn man nicht aufpasst. Daher ist eine Datensicherung unerlässlich. Sehen wir uns nun Schritt für Schritt an, wie Sie diese hartnäckigen Boot-Probleme beheben.

So beheben Sie Dual-Boot-Probleme zwischen Windows 10 und Linux

Lösung 1: Der GRUB-Bootloader wird nicht angezeigt oder Windows bootet direkt

Dies ist wahrscheinlich der häufigste Schwachpunkt. Sie installieren Linux, aber beim Einschalten wird sofort Windows geladen. Kein GRUB-Menü zur Auswahl. Der Grund liegt meist darin, dass Windows den Bootloader überschrieben hat oder das BIOS direkt in die Windows-EFI-Partition bootet. Ziemlich ärgerlich, denn Sie haben Linux genau so installiert, dass Sie in beide Partitionen booten können. Um dies zu beheben, müssen Sie erneut auf Ihr Linux-Installationsmedium zugreifen, eine Live-Sitzung starten und GRUB reparieren.

  • Booten Sie von Ihrem Linux Live-USB-Stick – legen Sie ihn als erstes Boot-Gerät im BIOS/UEFI fest (häufig durch Drücken von F2, F12 oder Entf während des Startvorgangs).
  • Öffnen Sie ein Terminal in der Live-Umgebung.
  • Wenn Sie Ubuntu oder eine ähnliche Distribution verwenden, führen Sie Folgendes aus: sudo mount /dev/sdXY /mnt Wo /dev/sdXYist Ihre Linux-Root-Partition (z. B./dev/sda5).Sie können Partitionen mit überprüfen lsblk.
  • Binden Sie die erforderlichen Verzeichnisse ein: sudo mount --bind /dev /mnt/dev sudo mount --bind /proc /mnt/proc sudo mount --bind /sys /mnt/sys
  • Chroot in Ihr Linux-System: sudo chroot /mnt
  • Führen Sie den Befehl aus, um GRUB neu zu installieren (vorausgesetzt, es handelt sich um ein EFI-System): sudo grub-install --target=x86_64-efi --efi-directory=/boot/efi --bootloader-id=GRUB
  • und aktualisieren Sie die Konfiguration: sudo update-grub

  • Starten Sie neu und prüfen Sie, ob das Menü jetzt angezeigt wird. Bei einigen Setups ist hierfür ein zweimaliger Neustart erforderlich, insbesondere wenn Windows einen neuen EFI-Eintrag erstellt.

Warum das hilft: Es setzt GRUB als primären Bootmanager zurück und gibt Ihnen die Kontrolle über die Startoptionen zurück. Dieser Fix wird immer dann angewendet, wenn Windows Ihren Bootloader nach Updates oder Installationen überschreibt. Das GRUB-Menü wird angezeigt und Sie können problemlos zwischen Linux und Windows wählen.

Lösung 2: Windows fehlt nach der Installation von Linux im Boot-Menü

Manchmal erscheint Windows nach einer erfolgreichen Linux-Installation nicht im Bootmenü. Es scheint, als wäre Linux die einzige Option. Der Grund? Das Linux-Installationsprogramm hat Windows nicht erkannt oder der Bootloader hat die Dual-Optionen nicht richtig konfiguriert. Dadurch booten Sie nur in Linux, was den eigentlichen Zweck verfehlt. Um dies zu beheben, können Sie manuell einen Eintrag für Windows in GRUB hinzufügen.

  • Starten Sie Linux.
  • Öffnen Sie ein Terminal und führen Sie Folgendes aus: sudo update-grub
  • Es sucht nach anderen Betriebssystemen und fügt sie der GRUB-Konfiguration hinzu. Normalerweise funktioniert das einwandfrei, aber wenn Windows immer noch nicht angezeigt wird, müssen Sie möglicherweise manuell einen Eintrag hinzufügen in /etc/grub.d/40_custom:
menuentry 'Windows 10' { insmod part_gpt insmod fat set root='(hd0, gpt1)' chainloader /EFI/Microsoft/Boot/bootmgfw.efi } 

wobei (hd0, gpt1)der EFI-Partition entspricht (überprüfen Sie mit lsblkoder gdisk -l /dev/sda).

  • Aktualisieren Sie GRUB erneut: sudo update-grub
  • Starten Sie neu und Windows sollte jetzt da sein.
  • Diese Problemumgehung hilft, wenn GRUB Windows nicht automatisch erkennt, was bei UEFI-Setups oder bei nicht korrekt beschrifteten Partitionen passieren kann.

    Fix 3: Windows Boot Manager überschreibt Linux Boot Loader nach Updates

    Ein weiteres frustrierendes Szenario: Nach Windows-Updates wird der Bildschirm schwarz und Windows bootet direkt, ohne Linux zu beachten – besonders ärgerlich, wenn GRUB einwandfrei funktioniert hat. Windows neigt dazu, seinen eigenen Bootloader in UEFI-Umgebungen zu stören. Der Trick besteht darin, den Linux-Booteintrag manuell wiederherzustellen oder die EFI-Einträge neu zu konfigurieren.

    • Starten Sie Linux Live USB erneut.
    • Verwenden Sie ein Tool wie Winhance (oder manuell mit efibootmgr), um EFI-Einträge zu verwalten:
    • Aktuelle EFI-Einträge auflisten: sudo efibootmgr -v
    • Identifizieren Sie den Linux-Eintrag und legen Sie ihn als Standard fest: sudo efibootmgr -o XXXX wobei XXXXdie Bootnummer von Linux ist (z. B.0001).

    Warum es funktioniert: Es stellt Linux als Standard-Bootoption wieder her und umgeht dabei den Windows-Boot-Manager. Auf manchen Rechnern muss dies nach größeren Windows-Updates erneut durchgeführt werden, aber es ist normalerweise unkompliziert, sobald Sie sehen, welche EFI-Einträge vorhanden sind.

    Abschließende Gedanken: So etwas ist etwas knifflig, aber sobald die Boot-Einstellungen stimmen, läuft der Dual-Boot deutlich reibungsloser. Der Schlüssel liegt darin, UEFI und Legacy-BIOS zu verstehen, zu wissen, wo sich Ihre EFI-Dateien befinden und wie Windows manchmal versucht, den Boot-Prozess zu übernehmen. Es ist zwar ein kleiner Tänzchen, aber mit diesen Fixes sollten Sie schnell wieder die Kontrolle haben. Der Frust ist real, aber es ist machbar.