Das Verschlüsseln eines Ordners in Windows 10 ist kein Hexenwerk, aber es ist schon etwas merkwürdig, dass es nicht in allen Editionen verfügbar ist. In der Home-Version fehlt beispielsweise die Option zur Verschlüsselung mit integrierten Tools, was, wenn man sich dessen nicht bewusst ist, sehr ärgerlich sein kann. Im Grunde ist es eine praktische kleine Funktion, die neugierige Blicke abhält, aber man muss sich ihrer Eigenheiten bewusst sein. Manchmal, selbst wenn man alles richtig gemacht hat, kann es bei der Verschlüsselung oder einer Änderung der Einstellungen zu unerwarteten Ergebnissen kommen – beispielsweise, wenn die Verschlüsselungsoption nach einem Neustart nicht mehr funktioniert oder ausgegraut ist. Denn natürlich muss Windows es einem unnötig schwer machen, oder?
Um die Sache noch verwirrender zu machen: Die Verschlüsselungsmethode in Windows (EFS – Encrypting File System) ist benutzerspezifisch. Das bedeutet, dass jemand, der sich in Ihr Konto einloggt, auf die verschlüsselten Daten zugreifen kann. Achten Sie daher stets auf ein sicheres Passwort. Wenn Sie ein gemeinsam genutztes Gerät oder eine Arbeitsumgebung nutzen, überlegen Sie es sich zweimal, ob Sie vertrauliche Daten verschlüsseln. Denken Sie außerdem daran, dass diese Methode nur auf NTFS-Laufwerken funktioniert. Wenn Sie versuchen, einen Ordner auf einem FAT32- oder exFAT-Laufwerk zu verschlüsseln, hilft sie nicht.
So verschlüsseln Sie einen Ordner in Windows 10
Überprüfen Sie, ob Ihre Edition Verschlüsselung unterstützt
- Für Windows 10 Pro, Enterprise oder Education sollte die Option angezeigt werden. Wenn Sie die Home-Version verwenden, benötigen Sie möglicherweise Tools von Drittanbietern wie VeraCrypt oder eine andere Edition.
- Es hat keinen Sinn, dies zu versuchen, wenn die Funktion nicht vorhanden ist – ersparen Sie sich Frustration.
Aktivieren Sie die Verschlüsselung auf Ihrer Windows-Version
Überprüfen Sie zunächst, ob Ihre Version EFS unterstützt. Bei manchen Setups fehlt die Option einfach. Um dies zu überprüfen, gehen Sie zu Einstellungen > System > Info und schauen Sie unter Windows-Spezifikationen nach. Wenn Sie die Home-Version verwenden, ist dies wahrscheinlich nicht möglich, es sei denn, Sie aktualisieren oder nutzen die später genannten Optionen.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner und gehen Sie zu Eigenschaften
- Identifizieren Sie den Ordner, den Sie verschlüsseln möchten (vorzugsweise zunächst einen kleinen Testordner).Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Eigenschaften“.
Zugriff auf erweiterte Attribute
- Klicken Sie im Eigenschaftenfenster auf die Schaltfläche „Erweitert“. Hier geschieht die Magie – oder sollte sie zumindest geschehen.
Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Inhalte verschlüsseln, um Daten zu schützen“.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen. Dadurch wird die Verschlüsselung aktiviert.
- Hinweis: Auf manchen Rechnern ist diese Option möglicherweise ausgegraut, wenn Ihr Laufwerk nicht NTFS ist oder Ihr Benutzerkonto nicht über die entsprechenden Berechtigungen verfügt. Manchmal hilft es, das Laufwerk als Administrator auszuführen oder die Formatierung Ihres Laufwerks zu überprüfen.
Bewerben und Bestätigen
- Klicken Sie bei „Erweiterte Attribute“ auf „OK“ und dann im Eigenschaftenfenster auf „Übernehmen “.
- Windows beginnt dann mit der Verschlüsselung der darin enthaltenen Dateien. Je nach Ordnergröße kann dies einige Augenblicke dauern.
Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, sollte der Ordner verschlüsselt sein. Sie können dies überprüfen, indem Sie zu „Eigenschaften > Erweitert“ zurückkehren. Das Kontrollkästchen sollte aktiviert sein, und möglicherweise erscheint das Schloss-Symbol. Beachten Sie jedoch: Wenn Sie ein Microsoft-Konto verwenden, sind die Verschlüsselungsschlüssel an dieses Konto gebunden. Melden Sie sich ab, wechseln Sie den Benutzer oder versuchen Sie, den Ordner auf einem anderen Gerät zu öffnen. Ohne vorherige Anmeldung funktioniert es möglicherweise nicht.
Tipps zur Hot-Reloading-Verschlüsselung
- Wenn die Verschlüsselungsoption fehlt oder ausgegraut ist, überprüfen Sie das Laufwerksformat noch einmal – es muss NTFS sein.
- Bei externen Laufwerken oder USB-Sticks ist die Verschlüsselung möglicherweise weniger zuverlässig, wenn sie nicht als NTFS formatiert und an denselben Computer angeschlossen sind. Alternativ können Sie Apps von Drittanbietern wie VeraCrypt für eine plattformübergreifende, robuste Verschlüsselung verwenden.
- Sichern Sie Ihre Dateien vor der Verschlüsselung immer, für den Fall, dass während des Vorgangs etwas schief geht.
- Vergessen Sie nicht, dass die Verschlüsselung benutzerspezifisch ist: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie Ihr Benutzerkonto freigeben – andere könnten auf Ihre verschlüsselten Ordner zugreifen, wenn sie sich bei Ihrem Konto anmelden.
- Wenn Sie eine umfassende Verschlüsselung mit besserer Sicherheit und Portabilität wünschen, sollten Sie Tools wie BitLocker (ab Windows 10 Pro) für ganze Laufwerke verwenden. Gehen Sie dazu einfach zu Systemsteuerung > System und Sicherheit > BitLocker-Laufwerkverschlüsselung.
Häufig gestellte Fragen
Was passiert, wenn ich herunterfahre und die Verschlüsselung nicht mehr funktioniert?
Manchmal kann der Verschlüsselungsstatus nach einem Neustart zurückgesetzt werden oder seltsame Veränderungen aufweisen. Ein Neustart von Windows kann einige Fehler beheben. Wenn das Schlosssymbol jedoch verschwindet oder die Verschlüsselung nicht mehr besteht, überprüfen Sie, ob das Laufwerk noch NTFS ist und sich Ihre Kontoberechtigungen nicht geändert haben.
Verschlüsselung auf externen Laufwerken aktivieren – ist das zuverlässig?
Nicht immer. Wenn das Laufwerk nicht NTFS ist oder Sie es nicht ordnungsgemäß trennen, kann die Verschlüsselung ihre Wirksamkeit verlieren. Für tragbare und sichere Speicher ist VeraCrypt möglicherweise die sicherere Wahl.
Kann ich einen Ordner später entschlüsseln?
Sicher. Gehen Sie einfach zu Eigenschaften > Erweitert und deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen. Beachten Sie, dass die Verschlüsselung möglicherweise nicht reibungslos übernommen wird, wenn Sie den Ordner auf einen anderen Rechner oder in ein anderes Konto verschieben.
Zusammenfassung der Dinge, die zu tun sind
- Überprüfen Sie Ihre Windows-Edition und das Laufwerksformat.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner, gehen Sie zu Eigenschaften und dann zu Erweitert.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Verschlüsselung“.
- Übernehmen und warten, bis die Verschlüsselung abgeschlossen ist.
Zusammenfassung
Das Verschlüsseln eines Ordners ist nicht immer einfach, insbesondere aufgrund der Eigenheiten und Versionsbeschränkungen von Windows. Bei manchen Setups funktioniert es problemlos, bei anderen stößt man auf ausgegraute Optionen oder fehlende Funktionen. Trotzdem lohnt sich ein Versuch, da es integriert, schnell und mit der richtigen Version gut gegen gelegentliches Schnüffeln schützt. Für anspruchsvollere oder portablere Aufgaben sind jedoch möglicherweise Drittanbieter-Tools wie VeraCrypt oder BitLocker besser geeignet.
Hoffentlich erspart Ihnen das ein paar Stunden Kopfzerbrechen. Viel Erfolg beim Verschlüsseln!