Der integrierte Virenscanner von Chrome ist manchmal ziemlich aggressiv. Er ist zwar nützlich, weil er wirklich schädliche Dateien blockiert, kann aber auch bei Fehlalarmen für Aufregung sorgen. Am Ende erhält man die nervige Fehlermeldung „Fehler – Virus erkannt“, obwohl man natürlich nur die Datei haben möchte. Wenn Sie sicher sind, dass die Datei sicher ist, gibt es hier einige Möglichkeiten, diesen Blödsinn zu umgehen. Es ist zwar etwas seltsam, aber sie funktionieren – zumindest, als ich dieses Problem hatte. Bedenken Sie jedoch, dass das Verändern einiger dieser Einstellungen Ihr System vorübergehend gefährden kann. Tun Sie dies also nur, wenn Sie dem Download wirklich vertrauen.
Scannen Sie den Download-Link mit VirusTotal
Ehrlich gesagt: Bevor Sie überhaupt riskieren, etwas zu umgehen, nehmen Sie sich eine Minute Zeit und scannen Sie den Link oder die Datei mit VirusTotal. Dieser kostenlose Dienst prüft, ob Sicherheitstools die Datei oder den Link markieren. Es ist so, als würden Sie Ihre Arbeit doppelt prüfen, bevor Sie etwas Riskantes tun. Selbst wenn Sie denken, dass es sicher ist, hilft Ihnen der Scan zu bestätigen, dass sich dort keine unmittelbare Malware oder Ransomware versteckt. Wenn VirusTotal die Datei bereinigt, können Sie in der Regel sicher mit den nächsten Schritten fortfahren.
Hinweis: Vertrauen Sie immer Ihrem Bauchgefühl. Wenn etwas seltsam oder unerwartet ist, suchen Sie vielleicht einfach nach einer anderen Downloadquelle.
1.Ändern Sie die Sicherheitseinstellungen von Chrome
Das ist zwar eine stumpfe Lösung, aber ich habe schon erlebt, dass sie funktioniert, wenn Chromes Behauptungen übertrieben sind. Chrome verfügt über eine „Safe Browsing“-Funktion, die Downloads komplett blockiert, wenn sie als gefährlich eingestuft werden – auch wenn sie es nicht sind. Diese Funktion etwas zu deaktivieren, kann zwar helfen, Fehlalarme zu umgehen, birgt aber auch ein gewisses Risiko.
So geht’s:
- Öffnen Sie Chrome und klicken Sie oben rechts auf das Menü mit den drei Punkten.
- Wählen Sie Einstellungen.
- Gehen Sie zu Datenschutz und Sicherheit.
- Klicken Sie auf Sicherheit.
- Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt „Sicheres Surfen“. Hier ist der Haken: Wählen Sie „ Kein Schutz (Nicht empfohlen)“. Chrome warnt Sie zwar, aber manchmal ist dies die einzige Möglichkeit, den Download durchzubekommen, wenn Chrome übervorsichtig ist.
- Wenn Sie zur Bestätigung aufgefordert werden, klicken Sie auf Ausschalten.
- Versuchen Sie, die Datei erneut herunterzuladen. Vergessen Sie nach dem Download nicht, Safe Browsing wieder auf Ihre üblichen Einstellungen wie „Erweiterter Schutz“ oder „Standard“ zurückzusetzen.
Bei einigen Setups kann dies unbemerkt fehlschlagen und der Fehler wird trotzdem angezeigt. In den meisten Fällen wird dadurch jedoch der Weg frei.
2. Deaktivieren Sie das Windows-Sicherheitsprogramm
Windows Defender – oder Windows Security – verfügt über einen eigenen Echtzeitschutz, der Downloads manchmal blockiert, insbesondere wenn sie verdächtig aussehen. Wenn das Ändern der Chrome-Einstellungen nicht hilft, kann das vorübergehende Deaktivieren des Echtzeitschutzes den Download wieder ermöglichen. Denken Sie natürlich daran, ihn anschließend wieder zu aktivieren, da es langfristig nicht die sicherste Lösung ist, ihn deaktiviert zu lassen.
So geht’s:
- Geben Sie „Windows-Sicherheit“ in die Windows-Suchleiste ein und öffnen Sie die App.
- Gehen Sie zu Viren- und Bedrohungsschutz.
- Klicken Sie unter „Einstellungen für Viren- und Bedrohungsschutz“ auf „ Einstellungen verwalten“.
- Deaktivieren Sie den Schalter für den Echtzeitschutz. Möglicherweise wird eine Warnung angezeigt. Stimmen Sie dieser einfach zu.
- Laden Sie Ihre Datei herunter. Sobald sie gespeichert ist, gehen Sie zurück und aktivieren Sie den Echtzeitschutz sofort wieder.
Auf manchen Computern funktioniert dieser Schalter nicht immer, insbesondere nach Updates. Wenn das der Fall ist, starten Sie den PC nach der Deaktivierung neu und versuchen Sie den Download erneut.
3. Nehmen Sie Änderungen an der Registrierungsdatei vor
Manchmal enthält die Windows-Registrierung Einstellungen, die das Scannen von Downloads erzwingen. Mit etwas Übung lässt sich die Virenprüfung für Downloads deaktivieren, allerdings ist das eher etwas für fortgeschrittene Benutzer. Sie möchten Ihre Registrierung nicht durcheinanderbringen, also gehen Sie vorsichtig vor.
Schritte:
- Öffnen Sie den Registrierungseditor, indem Sie
regeditin die Windows-Suchleiste eingeben und die Eingabetaste drücken. - Navigieren Sie zu: HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Richtlinien und wählen Sie Neu > Schlüssel.
- Nennen Sie den neuen Schlüssel Attachments. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf Attachments und wählen Sie Neu > DWORD-Wert (32-Bit).
- Nennen Sie dieses DWORD ScanWithAntivirus. Doppelklicken Sie darauf und setzen Sie den Wert auf 1, um das Scannen zu deaktivieren.
Schließen Sie nach der Bearbeitung den Registrierungseditor und starten Sie den Computer neu. Dadurch sollte die Virenprüfung für Downloads vorübergehend deaktiviert sein, sodass Dateien durchgelassen werden. Um sie wieder zu aktivieren, setzen Sie die Wertdaten einfach auf 0 und starten Sie den Computer erneut. Ehrlich gesagt wirkt diese Funktion etwas fragwürdig, also seien Sie vorsichtig.
Diese Tricks sind nützlich, wenn Chromes Fehlalarme stören. Ich weiß nicht, warum es manchmal funktioniert, aber hey, es funktioniert. Sollte der Download nach all dem immer noch nicht funktionieren, überprüfen Sie jeden Schritt noch einmal oder versuchen Sie sicherheitshalber einen anderen Browser.